Autor: Redaktion LeasingTime.de
Zu den unbeliebtesten Dingen im Straßenverkehr gehört für einen Autofahrer, wenn er vom Staat zu Kasse gebeten wird. Neben Alkoholmissbrauch am Steuer und der Nichteinhaltung des Abstandes ist überhöhte Geschwindigkeit eine der Hauptursachen für schwere Unfälle. Diese enden in nicht wenigen Fällen sogar für einen oder mehrere Beteiligte tödlich. Die klassische Geschwindigkeitsüberwachung mit fest installierten und mobilen Radaranlagen ist den meisten Autofahrern in Deutschland bekannt. In unseren Nachbarländern kommen aber auch andere Messverfahren zum Einsatz, die den deutschen Autofahrer verblüffen werden. Besonders die sogenannte Section Control gehört dazu, die wir Ihnen in diesem Blogbeitrag näher bringen wollen. Hier erfahren Sie, was es mit dem bislang vor allem im Ausland eingesetzte Messsystem auf sich hat und ob das Verfahren auch bald in Deutschland zum Einsatz kommt.
Die Section Control oder zu Deutsch auch Abschnittskontrolle misst hinsichtlich der Geschwindigkeit nicht nur einen bestimmten Punkt auf der Strecke, sondern überwacht die Geschwindigkeit kontinuierlich auf einem ausgewählten Streckenabschnitt. Dazu werden an mindestens zwei Punkten der Strecke Kameras zur Überwachung installiert. Diese fotografieren nicht nur das Fahrzeug beim ersten Kontrollpunkt, um die Identität des Fahrers festzuhalten, sondern können auch automatisch das Nummernschild auslesen. An einem weiteren Kontrollpunkt wird die Geschwindigkeit noch einmal gemessen. Mittels der beiden Geschwindigkeiten, der Fahrzeit und der Länge der Strecke lässt sich so die Durchschnittsgeschwindigkeit des Autofahrers auf dem kontrollierten Streckenabschnitt messen. Liegt diese über der vorgeschriebenen Geschwindigkeit des jeweiligen Abschnitts, kann ein Bußgeld auf den Autofahrer warten.
Zunächst sollte man als Autofahrer wissen, dass dieses System in den unmittelbaren deutschen Nachbarländern vornehmlich in Österreich, aber auch vereinzelt in der Schweiz zu Anwendung kommt. In Deutschland wird die Section Control bislang nicht flächendecken durchgeführt. Ferner sollte der Autofahrer wissen, dass die Erkennung der Messgeräte viel schwieriger ist, als der klassischen Messanlagen. Die Kameras befinden sich in luftiger Höhe und lassen sich nur schwer orten. Ebenso lässt sich schwer feststellen, auf welchen Strecken gemessen wird und wo sich die jeweiligen Messpunkte befinden. Das System kann zudem zwischen unterschiedlichen Fahrzeugtypen wie Pkw, Lkw und Pkws mit Anhänger unterscheiden. Zudem wird auf allen Spuren gemessen und nicht nur auf vereinzelten Spuren, wie es bei den klassischen Messeinrichtungen der Fall ist. Die Bußgelder in Österreich und der Schweiz sind zudem in Vergleich mit Deutschland für typische Geschwindigkeitsübertretungen relativ hoch, so dass auch geringfügige Verstöße schnell teuer werden können.
Die Vorteile der Section Control liegen klar auf der Hand: Hier wird der Autofahrer durch das Messsystem animiert, auf der ganzen Strecke die Geschwindigkeit einzuhalten und nicht nur an bestimmten Streckenpunkten vom Gas zu gehen, die möglicherweise bereits bekannt und berüchtigt dafür sind, dass dort hin und wieder die Geschwindigkeit kontrolliert wird. Darüber hinaus haben klassische Anlagen den Nachteil, dass der Fahrer sofort das Tempo wieder erhöht, wenn er geblitzt wurde, da er denkt, dass er jetzt wieder Gas geben kann. So tritt kein Lernverhalten ein und es ist zukünftig auch mit weiteren Verstößen des Fahrers trotz Bußgeld zu rechnen. Bei den Section Controls wird weiterhin gemessen, auch wenn ein Fehlverhalten auf nur einer der Strecken festgestellt wurde. So kann der Autofahrer unter Umständen auf einer Strecke mehrfach zu Kasse gebeten werden, wenn er sich nicht dauerhaft an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält. Doch das neuartige System hat auch seine Nachteile: So wird nur die Durchschnittsgeschwindigkeit ermittelt. So kann der Fahrer theoretisch zeitweise zu schnell und dann wieder langsamer als erlaubt fahren und wird so unter dem Strich nicht bestraft. Ferner sind die Geräte viel kostenintensiver in der Anschaffung als die klassischen Messanlagen und werden den Steuerzahler mehr kosten. Zudem gibt es noch keine ausreichenden Studien, wie zuverlässig diese Geräte messen. Bei jeder Messung können sich also Fehler einschleichen, so dass ein Autofahrer zu Unrecht zur Kasse gebeten werden kann.
Wie bereits erwähnt, existiert das Messverfahren großflächig bislang nur in Österreich und der Schweiz. Seit 2009 wird diskutiert, ob die Abschnittskontrolle auch in Deutschland stattfinden soll. 2017 laufen allerdings bereits Testphasen für eine mögliche Einführung.
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