Autor: Redaktion LeasingTime.de
Chiptuning ist eine bekannte und sehr beliebte Methode, um an Fahrzeugen eine Leistungssteigerung zu erzielen. Besonders effektiv lässt sich eine Verbesserung bei Turbomotoren erreichen, denn durch einen gezielten Eingriff in das Motormanagement lässt sich oft etwas mehr Leistung aus dem Motor herausholen. Bereits seit den 90er Jahren wird diese Methode verwendet, um Serienfahrzeuge schneller zu machen. In vielen Fällen ist die Anwendung bereits nach wenigen Minuten abgeschlossen und der Motor hat einiges mehr an Leistung zu bieten. Dies macht sich vor allem bei der Beschleunigung und der Endgeschwindigkeit bemerkbar. Durch eine Steigerung des Drehmoments wird zudem die Durchzugskraft spürbar erhöht.
Chiptuning bietet die Möglichkeit, mit einem relativ überschaubaren Aufwand eine deutliche Leistungssteigerung zu erzielen. So lässt sich vom Prinzip her an fast jedem Auto mehr Power herausholen. Da die Hersteller ab Werk einen Motor niemals bis an die Leistungsgrenze ausnutzen, steht immer etwas in Reserve. Durch einen gezielten Eingriff kann dieses Potenzial genutzt werden. Je nach Modell und Motor sind Steigerungsraten bis über 30 Prozent möglich. Besonders Turbomotoren bei Dieseln oder Benzinern bieten ein großes Tuningpotenzial. Durch eine Steigerung der Motorleistung beschleunigt das Fahrzeug schneller und erzielt eine höhere Maximalgeschwindigkeit. Zudem wird häufig auch das Drehmoment angehoben, was vor allem mehr Leistung im unteren Drehzahlbereich bringt. Insgesamt lässt sich der Wagen dadurch sportlicher fahren und der Spaßfaktor steigt deutlich an. Durch ein verbessertes Ansprechverhalten werden vorhandene Leistungsreserven besser ausgenutzt.
Die Anwendung von Chiptuning stellt einen Eingriff in den Motor dar, so dass vorgegebene Steuerelemente verändert werden. Durch die Verwendung von einem neuen Chip lassen sich die Steuerdaten übertragen. Änderungen am Ladedruck, dem Einspritzzeitpunkt und der jeweiligen Luftmenge erzielen zwar mehr Leistung, dies geht allerdings zu Lasten der Haltbarkeit vom Motor. Besonders Turbomotoren leiden darunter sehr stark und können vorzeitig ihren Geist aufgeben. Je höher die Steigerung der Leistung am Ende ausfällt, umso eher kommt der Motor an seine Grenzen.
Ein weiterer Nachteil vom Chiptuning ist, dass auch andere Teile am Auto manchmal nicht auf die Mehrleistung ausgelegt sind. Der Verschleiß steigt dadurch enorm an und viele Bauteile nutzen sich schneller ab. Besonders die Bremsen, Achsen und das Fahrwerk werden dadurch viel beansprucht.
Durch den Eingriff in die inneren Werte des Motors kann das Chiptuning eine vertragswidrige Nutzung darstellen. Denn durch eine deutliche Erhöhung der Leistungsfähigkeit, kommt es zu einer übermäßigen Abnutzung. Zudem müssen Verschleißteile deutlich früher gewechselt oder ausgetauscht werden, als vom Hersteller vorgesehen. Hier ergibt es vor allem über spätere Käufer ein deutlicher Nachteil. Wird bei einem Verkauf auf die Tuningmaßnahme nicht genau hingewiesen, kann dies unter Umständen zu einer strafrechtlichen Handlung führen. Wichtig außerdem: Es muss mit der Kfz-Versicherung geklärt werden, ob der Wagen durch die Leistungssteigerung eventuell anders eingestuft wird.
Werden Veränderungen am Fahrzeug durch Chiptuning vorgenommen, müssen diese auch entsprechend eingetragen werden. Je nach Umfang ist dazu nicht immer eine TÜV-Genehmigung fällig. Speziell seriöse Chiptuner sind in der Lage, ein Mustergutachten zu erstellen. Bevor so ein Eingriff am Fahrzeug durchgeführt wird, sollten Sie sich genau über die Änderungen informieren und eventuelle Folgen einplanen. Der Markt an Tuningangeboten ist sehr groß und unübersichtlich, daher sollten unglaubwürdige Versprechungen eher vermieden werden. Je nach Art des Chiptunings können zwischen ein paar hundert bis einige tausend Euro fällig werden. Die Software, welche bei dem Eingriff verwendet wird, muss genau zum jeweiligen Fahrzeugmodell passen. Anbieter haben sich mittlerweile auf bestimmte Marken spezialisiert, um eine genau angepasste Modifikation vornehmen zu können. Seien Sie sich bewusst, dass durch eine Leistungssteigerung der Verschleiß vieler Bauteile am Fahrzeug ansteigt. Dadurch müssen Sie deutlich früher ausgetauscht werden, was die Kosten für Wartung und Reparatur ansteigen lässt. Besteht auf den Wagen noch eine Garantie vom Hersteller, erlischt diese, sobald ein Eingriff durch Chiptuning vorgenommen wird. Chiptuning stellt auf jeden Fall ein Risiko dar, denn es können zudem höhere Temperaturen entstehen, die im schlimmsten Fall zu einem frühzeitigen Motorschaden führen können. Das Risiko trägt dabei der Besitzer des Wagens.
Leasingnehmer sollten in Sachen Chiptuning vorsichtig sein und sich im Zweifel immer an echte Profis in einer Fachfirma wenden. Was es hier zu beachten gibt, haben wir in einem eigenen Beitrag für Sie zusammengestellt: https://www.leasingtime.de/blog/156-chiptuning-beim-leasing
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