Steinmarder sind für jeden Autofahrer ein Albtraum. Mit Vorliebe im Frühjahr, wenn ihre Paarungszeit beginnt, nehmen sie Motorräume in Beschlag und verursachen Schäden, die oft mit hohen Kosten verbunden sind. Doch wie können Sie Ihr Fahrzeug vor Marderbissen schützen? Hausmittelchen gibt es viele – hier verraten wir Ihnen, welche wirklich effektiv sind.
Welche Autoteile sind oft von Marderschäden betroffen?
In den meisten Fällen zerfressen Marder Gummiteile sowie weiche Kunststoffteile am Fahrzeug. Dazu zählen unter anderem:
- Isoliermaterial
- Gummimanschetten
- Zündkabel
- Kunststoffschläuche
- Kühlwasserschlauch sowie Scheibenwaschwasserschlauch
- Faltenbälge von der Lenkung sowie der Antriebswelle
- Stromleitungen und deren Isolierung
Diese Schäden können nicht nur hohe Reparaturkosten verursachen, sondern unter Umständen sogar richtig gefährlich werden.
Folgende Schäden und Folgen können durch Marderbisse eintreten
Beschädigt ein Marder den Kühlwasserschlauch, passiert es sehr oft, dass der Wagen Kühlflüssigkeit verliert, wodurch der Motor schnell überhitzen kann. Zerbissene Zündkabel können die Antriebsfunktion ebenfalls stark beeinträchtigen. Setzen Sie in so einem Fall das Fahrzeug möglichst nicht in Betrieb! Wenn der Motor unrund läuft, wird nämlich der Kraftstoff nicht vollständig verbrannt, was Defekte am Kat zur Folge haben kann. Richtig gefährlich kann es werden, wenn der Marder die Gummimanschetten von Lenkungsteilen zerfressen hat. Wird dieser Schaden nicht bemerkt, tritt nach und nach Schmutz in die Lenkung und die Fettschicht trocknet aus. Fehlt diese Schmierung, kann es zu Bauteilschäden kommen, die die Fahrsicherheit stark einschränken.
Diese und viele andere Schäden können hohe Folgekosten an Ihrem Fahrzeug verursachen. Daher sollten Sie sich vorab informieren, ob Ihre Kfz-Versicherung Marderschäden abdeckt – oft ist dies nämlich nicht der Fall.
Wie wird das Auto mardersicher?
Eines vorweg: Von den altbekannten Hausmitteln helfen die wenigsten – dazu später noch ein paar Worte. Unsere Tipps für Sie sind die folgenden:
- Lassen Sie regelmäßig eine Motorwäsche durchführen, wenn in Ihrer Nachbarschaft häufig Mardervorfälle auftreten. Wenn Ihrem Auto Mardergeruch anhaftet, wird es immer wieder andere Marder anziehen. Eine professionelle Motorwäsche beseitigt diese Gerüche, so beugen Sie einem Marderbefall vor.
- Schotten Sie den Motorraum mit sogenannten Nachrüstsets ab. Wird so eine Konstruktion nicht für Ihr Fahrzeug angeboten, können Sie nachts ein elastisches Gitter unter das Auto beziehungsweise unter den Motorraum legen. Zugegeben – keine Komfortlösung, aber günstig und effektiv, da Marder einen wackeligen Untergrund nicht mögen.
- Wenn die Marder hartnäckig bleiben: Schützen Sie Kabel und Schläuche mit flexiblen Hartplastikrohren, die Marderbissen standhalten. Auf diese Weise minimieren Sie zumindest Folgeschäden. Gummimanschetten und Dämmstoffe bieten leider weiterhin noch eine Angriffsfläche.
Weitverbreitete Tipps, die aber nicht immer effektiv sind
Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Tipps und Hausmittel, die unverdrossen angewandt werden, obwohl deren tatsächliche Wirkung mindestens fraglich ist. Verschweigen möchten wir sie Ihnen indes nicht:
Marderabwehr mit Gerüchen
Viele Autofahrer schwören auf die Marderabwehr mit Gerüchen. Hier sollen Knoblauch, WC-Steine oder auch Hundehaare besonders effektiv sein. Oft gewöhnen sich Marder aber schnell an den Geruch oder der Duft verfliegt beim ersten Regen, so dass der Marder dann doch zuschlägt.
Marderabwehr mit Ultraschallgeräten
Ultraschallgeräte erzeugen Schallwellen, die für den Marder unangenehm, für den Menschen jedoch unhörbar sind. Diese Methode ist generell sehr gut. Da aber die Schallwellen im Motorraum durch viele Hindernisse blockiert werden, kommen sie nur sehr leise an. An diese leisen Schallwellen gewöhnen sich viele Marder ebenso schnell wie an die oben erwähnten Gerüche.
Marderabwehr durch Elektroschocks
Viele Hersteller bieten zum Einbau in den Motorraum sogenannte Hochspannungsgeräte an, die jedem Eindringling einen Elektroschock verpassen. Der Einbau muss natürlich professionell erfolgen und sollte im Hinblick auf die empfindliche Fahrzeugtechnik gut überlegt werden. Menschen mit Herzschrittmachen sollten von dieser Maßnahme ohnehin Abstand nehmen.
Fazit
Möchten Sie Ihr Auto mardersicher machen, sollten Sie besser vorbeugend handeln, indem Sie Ihr Fahrzeug durch bauliche Maßnahmen schützen. Ist der Marder erst mal da, lässt er sich nur schwer vertreiben. Auch sogenannte Hausmittel und Geheimtipps erzielen meist nicht den versprochenen Effekt.
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