Autor: Redaktion LeasingTime.de
Das Bedienen elektronischer Geräte, die in der Hand gehalten werden, ist während der Fahrt verboten. Das betrifft das Smartphone ebenso wie das Navi. Der Gesetzgeber weiß, warum er so rigide mit Geldstrafen und „Flensburger Punkten“ dagegen vorgeht. Die Ablenkung ist manchmal tödlich.
Jeder vierte Unfall könnte möglicherweise (auch) auf die Ablenkung durch ein digitales Gerät zurückzuführen sein. Das ist eine Schätzung des Automobil Clubs Europa. Betroffen sind vor allem junge Leute, die praktisch immer „online“ sein wollen. Die Gefahren unterschätzen sie. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen haben inzwischen die Gefahr der multimedialen Ablenkung im Fahrzeug deutlich belegt. Der Verkehrsforscher Professor Rüdiger Trimpop (Friedrich-Schiller-Universität Jena) beispielsweise hat die Multitasking-Fähigkeiten am Steuer untersucht. Seine Ergebnisse sind eindeutig: Die aktive Aufmerksamkeit gegenüber einer Smartphone-Nachricht oder beim Programmieren des Navigationsgerätes erhöht drastisch die Fehlerzahl beim Autofahren. Neben Stress und Ablenkung entstehen auch ergonomische Belastungen und sogar Blendungen durch die Displays. Geeignete Geräte können aber die Gefahr reduzieren. Dazu gehören die Freisprecheinrichtung und die Sprachsteuerung des Navis. Diese Art der Bedienung erlaubt auch der Gesetzgeber.
Verschiedene Fachleute haben sich mit der zunehmenden Digitalisierung im Fahrzeug befasst. Dabei wurden mehrere Grundsätze herausgearbeitet:
Der Appell an den gesunden Menschenverstand ist zwecklos. Das glaubt zumindest der Psychologe Wolfgang Fastenmeier, der daher noch schärfere Gesetze, gleichzeitig aber den multimedialen, sprachgesteuerten Informationsmanager im Fahrzeug fordert. Die Unfallzahlen sprechen für sich: Rund 3.500 Verkehrstote jährlich beklagt Deutschland im Durchschnitt, bis zu 15 % der tödlichen Unfälle könnten durch die Smartphone- oder Navi-Bedienung während der Fahrt geschehen sein. Zum Vergleich: Durch Alkoholkonsum sterben rund neun Prozent der Verkehrsunfallopfer. Zwar sei die Öffentlichkeit durchaus für die Gefahren durch digitale Geräte sensibilisiert, jedoch würden sich die Autofahrer persönlich hinsichtlich ihrer Multitasking- und Reaktionsfähigkeit vollkommen überschätzen, so Fastenmeier. Daher würden Appelle nichts nützen, dieser Hang zur Selbstüberschätzung sei zu tief verwurzelt. Hinzu komme das fehlertolerante Verkehrssystem: Fehlerhaftes Verhalten hat keine Folgen, wenn nichts passiert und niemand erwischt wird. Helfen könnten laut Fastenmeier nur noch härtere Strafen, eine noch stärkere Eingrenzung der Bedienung solcher Geräte während der Fahrt und lückenlosere Kontrollen, die zugegebenermaßen aus reinen Kostengründen schwierig seien.
Die eigentliche technische Lösung ist die strikte Sprachsteuerung. Es ist verständlich, dass jemand manchmal während der Fahrt auf einen dringenden Telefonanruf wartet und diesen dann auch annehmen möchte. Auch das Umprogrammieren eines Navis während der Fahrt kann manchmal nötig sein. In solchen Fällen helfen digitale Assistenten, die jeden Befehl – auch den einer Anrufannahme – über die Sprache des Fahrers steuern. Diese Systeme gibt es schon. Sie sind nicht billig, aber sie retten Menschenleben. Der Psychologe Fastenmeier geht noch einen Schritt weiter und fordert Systeme, welche die Komplexität der Verkehrssituation erkennen und in kritischen Phasen die Kommunikationsfunktionen unterdrücken. Sie können auch das Radio oder den CD-Player abstellen. Wer etwa im starken Verkehr unterwegs ist und sich absolut konzentrieren muss, kann keinen Anruf gebrauchen – auch dann nicht, wenn er sich fest vornimmt, ihn nicht anzunehmen. Solche Systeme dürften in wenigen Jahren zur Standardausstattung neuerer Fahrzeuge gehören und als Nachrüstsätze zur Verfügung stehen.
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