Autor: Redaktion LeasingTime.de
Für das Bewegen im öffentlichen Straßenverkehr ist ein Kennzeichen bei einem Pkw unverzichtbar. Denn nur so können Behörden erkennen, wer Halter des Fahrzeugs ist. Besonders bei Verstößen im Straßenverkehr lässt sich zumindest der Halter damit ermitteln, egal, ob man eine rote Ampel überfahren hat oder bei zu hohen Geschwindigkeiten geblitzt wurde. Das Kennzeichen ist quasi der Personalausweis, der im Gegensatz zum Fahrzeugschein oder Fahrzeugbrief Außenstehenden immer optisch präsent ist. Doch Kennzeichen ist nicht gleich Kennzeichen. An Pkws (und auch an Motorrädern) gibt es unterschiedliche Kennzeichen. Neben dem normalen Kennzeichen und Überführungskennzeichen gibt es auch noch sogenannte Wechselkennzeichen, die für Fahrer mehrerer Fahrzeuge praktisch sein können. Wir zeigen Ihnen, was Wechselkennzeichen sind und ob sie sich eventuell auch für Ihren Fuhrpark lohnen.
Im Gegensatz zu „normalen“ Kennzeichen sind Wechselkennzeichen Nummernschilder, die, wie der Name schon andeutet, im Wechsel für zwei Fahrzeuge genutzt werden können. Haben Sie also mindestens zwei Fahrzeuge in Ihrem Haushalt, können Sie die Wechselkennzeichen bei der Zulassungsstelle beantragen. Das Wechselkennzeichen besteht dabei aus zwei Teilstücken, dem Hauptkennzeichen und einem zusätzlichen kleinen Kennzeichen, das ebenfalls am Fahrzeug befestigt werden muss. Erst durch die Anbringung beider Teilkennzeichen kann das Fahrzeug ordnungsgemäß im Straßenverkehr geführt werden.
Wechselkennzeichen sind besonders für Pkw-Fahrer (oder auch Motorradfahrer) gedacht, die über zwei Fahrzeuge verfügen, von denen jeweils nur eines bewegt wird. So spart man sich die Anschaffung eines zweiten Kennzeichens, da beide Fahrzeuge über die gleiche Nummer laufen. Für die Ermittlungen der Behörden macht es keinen Unterschied, da bei Verstößen beide Fahrzeuge mit den Teilkennzeichen dem Halter zugeordnet werden können. Besonders wichtig ist bei der Nutzung, dass beide Fahrzeuge derselben EU-Fahrzeugklasse angehören müssen. Deshalb kann ein Wechselkennzeichen für zwei Pkws oder je zwei Motorräder des gleichen Klassentyps verwendet werden. Ebenso lässt sich das Kennzeichen für einen Pkw und ein Wohnmobil zusammen verwenden. Die Kombination Pkw/Motorrad ist hingegen nicht möglich, da es sich um unterschiedliche Fahrzeugklassen handelt. Zudem haben beide Kennzeichen in diesem Fall eine unterschiedliche Größe. Auch für Besitzer von Oldtimern ist das Wechselkennzeichen praktisch, da das „alte Schätzchen“ zusätzlich zu dem normalen Pkw im Haushalt mit einem Zweitkennzeichen ausgestattet werden kann. Ebenso kann sich das Modell der Wechselkennzeichen unter Umständen für Fahrer lohnen, die ein Dienstfahrzeug als Zweitfahrzeug im Haushalt haben.
Der Vorteil des Wechselkennzeichens liegt auf der Hand: Man muss sich für das zweite Fahrzeug kein zweites Kennzeichen anschaffen, sondern kann beide Fahrzeuge über nur ein Kennzeichen führen. Allerdings dürfen nur maximal zwei Fahrzeuge über ein Wechselkennzeichen laufen. Wenn man also Gewerbetreibender ist und einen großen Fuhrpark besitzt, nützt das Wechselkennzeichen recht wenig. Ein großer Nachteil des Wechselkennzeichens ist, dass nur jeweils ein Fahrzeug gleichzeitig damit betrieben werden kann. Möchten zwei Personen im Haushalt beide Autos gleichzeitig nutzen (um etwa zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren), dann darf jeweils nur ein Fahrzeug in Betrieb sein. Nutzt man hingegen beide Fahrzeuge gleichzeitig, begeht man eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann. Das Fahrzeug, das nicht genutzt wird, muss auch in der Zwischenzeit auf einem privaten Parkplatz abgestellt werden. Denn eine Abstellung im öffentlichen Raum ohne Kennzeichen ist ebenfalls untersagt und kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Auch der Versicherungsschutz für das öffentlich abgestellte Fahrzeug ohne Wechselkennzeichen kann in dieser Zeit gefährdet sein. Einen steuerlichen Vorteil (Kfz-Steuer) bekommt man bei der Nutzung des Wechselkennzeichens nicht. Auch die Vorführung beim TÜV läuft ganz normal ab, so dass jedes Fahrzeug zu einer gewissen Zeit vorgeführt werden muss. Mit dem Wechselkennzeichen gibt es aber eine kleine Vergünstigung bei der Versicherung, da dann beide Autos über den gleichen Versicherer laufen.
Ein Wechselkennzeichen lohnt sich also besonders für Fahrer mit Zweitfahrzeugen wie Wohnmobilen oder Oldtimern, die nicht allzu häufig und viel bewegt werden. Großer Nachteil bei dieser Geschichte ist, dass beide Fahrzeuge nicht gleichzeitig, sondern nur wechselnd genutzt werden können. Zusätzlich muss man eine vergrößerte Halterung für die Kennzeichen anbringen, da sich diese aus zwei Teilen zusammensetzen. Allerdings kann man einige Euro bei der Versicherung sparen. Wer hingegen flexibel die Fahrzeuge nutzen möchte, holt sich in der Regel besser zwei normale Kennzeichen, da die Vorteile insgesamt doch eher überschaubar und auf spezielle Einsatzszenarien beschränkt sind.
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