Autor: Redaktion LeasingTime.de
In großen und leistungsstarken Fahrzeugen kommt häufig eine Differenzialsperre zum Einsatz, welche für zusätzliche Sicherheit beim Fahren sorgt. Besonders in Kurvenfahrten macht sich dieses Bauteil sehr positiv bemerkbar, wenn der Antrieb über zwei oder vier Räder läuft. Ohne dieses Differenzial würde es in engen Kurven zu einem deutlichen Reifenschlupf kommen. Mit Hilfe dieser Sperre lässt sich eine Kurvenfahrt viel entspannter vornehmen.
Eine Differenzialsperre ist in der Lage, bei Kurvenfahrten den Drehzahlunterschied auszugleichen. Bei einem unterschiedlichen Belag auf der Straße kann der Effekt auftreten, dass ein Rad auf schmutzigem Untergrund durchdreht und andere nicht. Besonders bei einem matschigen Belag sorgt das Differenzial dafür, dass beide Räder auf der Achse angetrieben werden, wenn die Sperrwirkung bei 100 Prozent liegt. Bei sehr sportlichen Autos erfolgt oftmals eine unterschiedliche Ausrichtung in einem Bereich von 40 bis 80 Prozent. Wenn nun ein Rad durchdreht, kann die Kraft zum anderen Rad übertragen werden. Gerade bei sehr schnellen Kurvenfahrten oder im Winter ist dies sehr nützlich.
In Kurven treten bei den Rädern unterschiedliche Drehzahlen auf, wobei das äußere Rad einen deutlich längeren Weg zu absolvieren hat (im Vergleich zum kurveninneren Rad). Je nach Fahrsituation kann es dabei sein, dass ein Rad anfängt durch zu drehen und ein anderes ganz stillsteht. Zum Beispiel bei vereisten Straßen ist dieser Effekt möglich. Auch bei Fahrten abseits von Straßen ist eine solche Situation häufig der Fall. Mit einer eingebauten Differenzialsperre kann ein Drehzahlausgleich geschaffen werden. Die Sperre bietet somit eine weitestgehend starre Verbindung im Bereich der Räder auf einer Achse, was zu einer Verbesserung der Traktion führt. Bei einem Auto mit Allrad ist es erforderlich, im Bereich der Vorder- und Hinterachse jeweils ein Differenzial zu haben. Dadurch lassen sich Spannung beim Antriebsstrang verhindern und es liegt mehr Traktion zur Verfügung.
Die Lamellensperre stellt eine klassische Differenzialsperre dar und wird häufig bei sportlichen Fahrzeugen verwendet. Dieses Bauteil hat sich bereits über etliche Jahrzehnte bewährt und stellt bei der Fahrwerksabstimmung ein wichtiges Element dar. Im Bereich der Lamellensperren gibt es verschiedene technische Varianten. So kommt zum Beispiel bei jüngeren sportlichen Modellen ein „Kronenraddifferenzial“ zum Einsatz, welches sich für Fahrzeuge mit viel Drehmoment sehr gut anbietet. Aber auch „Torsen-Differenziale“ sind im Bereich der Autobranche recht weit verbreitet. Diese Variante ist zudem sehr Verschleißfest und bietet eine etwas harmonischere Wirkung als die Lamellensperre.
Sehr weit verbreitet ist die elektronische Differenzialsperre, welche aus technischer Sicht allerdings eher eine zusätzliche Software für das ABS oder auch ESP darstellt. Sobald das Steuergerät in Ihrem Fahrzeug ein durchdrehendes Rad meldet, sorgt eine Radbremse für Entspannung. Durch einen gezielten Eingriff entsteht ein größerer Widerstand. Mit dieser recht einfachen Sperre gelingt es, für bessere Haftungsverhältnisse zu sorgen. Allerdings ist dies von der Arbeitsweise nicht so effektiv wie bei einer herkömmlichen mechanischen Sperre. Sehr aufwändige elektronische Varianten besitzen Lamellenkupplungen im Bereich des Differenzials. Gesteuert wird alles über die elektrischen Stellglieder, wo die Befehle vom Steuergerät kommen. Die Einstellung der Sperre kann dabei frei gewählt werden, daher wird diese Art auch in immer mehr Fahrzeugen verwendet.
Eine moderne Differenzialsperre stellt mittlerweile eine Erweiterung der Fahrerassistenzsysteme dar und sorgt für mehr Fahrspaß und Sicherheit. Allerdings sind diese Systeme programmiert und sollen bei Gefahr aktiv eingreifen. Somit ist beim Autofahren nicht mehr das fahrerische Können gefragt, sondern die genaue Einstellung. Dabei treten physikalische Parameter immer weiter in den Hintergrund. Für Sie als Fahrer hinterm Steuer wird somit der sogenannte Grenzbereich verschoben, denn eigentliche hätte das Auto schon Probleme beim Fahren, da nicht mehr alle Räder genügend Traktion haben, doch mit technischer Hilfe lässt sich dieses Geschehen ausmerzen. Doch sollte die Technik nicht zu sehr ausgereizt werden, denn die Reserven für ein solches Fahrwerk sind oftmals sehr gering – die Sicherheit kann also trügerisch sein. Auch wenn eine Differenzialsperre einen zusätzlichen Sicherheitsgewinn darstellt, sollte eine verantwortungsvolle Fahrweise immer oberste Priorität haben.
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