Autor: Redaktion LeasingTime.de
Reihenmotoren sind Hubkolbenmotoren, bei denen die Zylinder hintereinander in einer Reihe angeordnet sind. Es sind in der Regel die am häufigsten gebauten Verbrennungsmotoren in Straßenkraftfahrzeugen (Pkw, Motorrad, Lkw), auch in Schiffen kommen sie mit bis zu 14 Zylindern zum Einsatz. Manche Fahrzeuge kommen mit zwei Zylindern aus (Parallel-Twin-Zweizylindermotor), die am häufigsten verwendete Bauform im Pkw ist der Vierzylinder. Reihensechszylinder sind in Premiumfahrzeugen unter anderem von BMW und Mercedes zu finden. Fünf- und Achtzylinder sind eher selten. Bei Schiffsdieseln sind auch ungerade Zylinderzahlen gebräuchlich, so beispielsweise Sieben-, Neun- und Elfreihenzylinder. Autos mit Reihensechszylindern baute BMW schon ab den 1930er Jahren.
Die Einbaulage kann liegend, stehend und hängend sein. Je nach dieser Lage sind die Kurbelwellenlager, Vergaser/Einspritzung und die Motorschmierung entsprechend anzupassen. Die Bezeichnung als stehend, hängend oder liegend bezieht sich die Zylinderlage. Die Zylinderzählung beginnt bei Fahrzeugmotoren gegenüber der Kraftabgabeseite. Bei hinterradgetriebenen Autos mit Frontmotor werden Reihenzylinder längs eingebaut, es gibt auch den Quereinbau bei Mittel- und Heckmotorfahrzeugen. Bei einem Frontantrieb liegen sie in der Regel quer und nur vereinzelt längs wegen des erhöhten Aufwands im Differentialgetriebe.
Ab 2017 setzte Mercedes wieder auf den Reihensechszylinder, der im S-Klasse Facelift eingebaut wurde. Der S 450 Mildhybrid leistet 270 kW (367 PS) bei 500 Nm, der S 500 kommt auf 320 kW (435 PS) bei 520 Nm. Die Fahrzeuge sind auf Elektrifizierung ausgelegt. Daher verfügt die Dreilitermaschine über keinen Keilriemen, vielmehr versorgt das 48 Volt Netz die Wasserpumpe und den Klimakompressor mit dem nötigen Strom, der vom ISG („Integrierten Starter-Generator“) kommt. Diesen treibt direkt die Kurbelwelle an. Dieser Reihensechser ist den V8-Motoren ebenbürtig. Er verfügt über eine Abgasturboaufladung und folgt dem M 276. Der Hubraum beträgt 2.999 ccm. Vier Ventile und zwei obere Nockenwellen steuern den Ladungswechsel.
Die Bauart gilt als kompakt, die Zylinderabstände betragen nur 90 mm, die Bohrung 83 mm, die Stegdicke 7 mm. Daher dürfte es vermutlich keine Hubraumerweiterung geben, sie wäre nur über einen vergrößerten Hub erreichbar. Zum Abgasturbolader gesellt sich ein elektrisch angetriebener Zusatzverdichter (Borg Warner), welcher das Ansprechverhalten verbessert. In nur 300 Millisekunden werden 70.000 U/min erreicht, der nötige Ladedruck baut sich sagenhaft schnell auf. Hinter der Turbine liegt ein Drei-Wege-Katalysator und im Unterboden zusätzlich ein Partikelfilter, was den M 256 zu einem der ersten Benziner mit Partikelfilter macht.
BMW hat eine lange Tradition bei Reihensechszylindern bis zurück in die 1930er Jahre. Die vorerst letzte Baureihe (Stand: 2018) ist der BMW N53. Die ersten dieser Motoren wurden im Zuge des Life Cycle Impulse (LCI = Modellüberarbeitung) 2007 für den BMW E60 produziert. Der N53 von BMW ist die inzwischen 14. Generation der BMW Reihensechszylinder Saugmotoren. Es gab und gibt ihn in verschiedenen Ausführungen (N53B25, N53B25UL, N53B30) mit Hubräumen zwischen 2,5 und 3,0 l, er kam bzw. kommt unter anderem in folgenden BMW-Modellen zum Einsatz:
Es gab gegenüber dem Vorgänger N52 einige wichtige Neuerungen, so etwa die Benzin-Direkteinspritzung sowie einen Magerbetrieb mit Schichtladung, der zu einer deutlichen Benzinverbrauchsreduzierung im Teillastbereich führt. Jedoch führt der Magerbetrieb zu einem erhöhten Stickoxidausstoß, der einen speziellen NOx-Speicherkatalysator erfordert. Die Fahrer müssen für diesen Katalysator schwefelarmen Kraftstoff tanken. Wegen der erhöhten Schwefelkonzentrationen in US-amerikanischem und australischem Treibstoff kann dieser Reihensechszylinder in diesen Staaten nicht verkauft werden.
Es handelt sich um einen leichten Motor, dessen Block aus einer Magnesium-Legierung besteht. Einen neuen Reihensechszylinder gab es bei BMW seit 2007 nicht mehr, doch viele Fachleute und Automobil-Enthusiasten empfehlen dem bayerischen Hersteller, diese Modellreihe zu pflegen. Es war einmal ein Doppelherz-Antrieb mit der Bauart geplant, doch er wurde aus Kostengründen verworfen. Nun gibt es schon Siebener Plug-in BMWs und den BMW X5 mit Vierzylindermotoren, die allerdings nach Meinung mancher Fans nicht ganz an die beinahe legendäre Laufkultur eines Sechszylinders herankommen. Dieser ist stark und dabei gleichzeitig sehr laufruhig, wovon Fahrer der genannten Fahrzeugmodelle oft schwärmen.
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