Autor: Redaktion LeasingTime.de
Nicht immer reichen die Winterreifen aus, um sich in schneereichen Gegenden adäquat fortzubewegen. Das letzte alternative Mittel sind dann die Schneeketten. In einigen Alpenregionen wie beispielsweise in Österreich oder in der Schweiz sind sie auf manchen speziellen Strecken sogar zwingend vorgeschrieben. Bei Missachtung drohen Ihnen hier horrende Bußgelder von bis zu 5.000 Euro. Allerdings sind Schneeketten nicht gleich Schneeketten. Denn es gibt sie in den unterschiedlichsten Modellen und Formen, die ebenso mit ihren spezifischen Vor- und Nachteilen aufwarten.
Grundsätzlich werden die Schneeketten in drei unterschiedliche Typen eingestuft. So gibt es Seil-, Bügel- oder Stahlringketten und die so bezeichneten Komfortketten. Die billigste Alternative stellen die Seilketten dar. Teilweise ist ein Zweiersatz bereits ab ca. 20 Euro erhältlich. Ein weiterer Vorteil neben dem niedrigen Preis ist ihr geringes Packmaß. Ein erheblicher Nachteil allerdings ist die nicht gerade einfache Montage – und hier sollte man immer daran denken, dass Schneeketten teilweise unter widrigen Bedingungen montiert werden müssen. Denkbar ungeeignet sind sie zudem für Fahrzeuge mit Heckantrieb und engen Radkästen. Besser geeignet sind hier die etwas teureren Bügelketten (je nach Größe und Hersteller ab etwa 100 bis 250 Euro). Diese schließen sich hinter dem Rad automatisch und das mühsame Verbinden per Hand entfällt hier komplett. Noch einfacher soll es nach den Herstellerangaben mit den so genannten „Komfortketten“ gehen. Nachdem sie am vorderen Radbolzen befestigt wurden, ziehen sie sich während des Anfahrens selbständig über die Räder. Allerdings hat dieser Komfort auch seinen Preis: Ab ca. 300 Euro und mehr sollten Sie für diese Investition einplanen.
Eine weitere Alternative können die so genannten Schneesocken sein. Ursprünglich wurden sie in Norwegen entwickelt. Für sie spricht ihre einfache und äußerst schnelle Montage, da sie wie eine Art Reifentasche über die jeweiligen Räder gezogen werden. Außerdem beschädigen diese weder die Felgen, noch beeinträchtigen sie in irgendeiner Art und Weise die elektronischen Systeme wie ABS, ESP etc. Ihre meist textile Oberfläche absorbiert das oberflächliche Wasser auf dem Eis und führt es so ab, dass ein direkter Kontakt mit dem Eis hergestellt werden kann. Wenn freigeräumte oder trockene Straßen erreicht werden, sollten die Schneesocken wieder ausgezogen werden, um sie nicht zu beschädigen. Dieser Grundsatz gilt im Übrigen auch für alle anderen Schneekettenmodelle und sollte beherzigt werden. Denn nur so erreichen Ihre Schneeketten eine höhere Lebensdauer.
Um für die eigenen Winterreifen auch die geeigneten Schneeketten zu kaufen, sollten Sie vorher die Größenangaben an Ihren Rädern ablesen. Denn die Größenangabe in Ihren Fahrzeugpapieren muss nicht unbedingt mit den tatsächlichen montierten Reifengrößen übereinstimmen. In der Regel können Sie die Angaben auf den Reifenflanken ablesen (z. B. 195/65 R15). Die erste Zahl steht für die Reifenbreite in Millimetern. Die hinter dem Schrägstrich stehende Zahl gibt den prozentualen Wert der Flankenhöhe zur Reifenbreite an. Das „R“ ist die Abkürzung für Radialreifen. Allerdings können Sie diese Angabe getrost ignorieren, da normale Pkws ohnehin nur mit Radialreifen unterwegs sind. Die letzte Zahl ist die Angabe in Zoll des Felgendurchmessers. Für den Kauf von geeigneten Schneeketten sind alle drei Maßangaben gleichermaßen wichtig. Denn wenn nur ein Wert davon abweicht, passen die Schneeketten nicht auf Ihre Winterreifen.
Ein weiterer wichtiger Faktor zur richtigen Auswahl von Schneeketten sind die Größen der einzelnen Kettenglieder. Der Trend zu immer größeren Reifendurchmessern hat auch zur Folge, dass der Platz zwischen Reifenoberfläche und Radkasten teilweise arg eng bemessen ist. Bei Schneeketten mit zu großen Kettengliedern besteht somit die Gefahr, dass bei Lenkeinschlägen diese mit dem Radkasten kollidieren und beschädigen. Des Weiteren werden zusätzlich die Ketten und Reifen in Mitleidenschaft gezogen. Im Zweifelsfall sollten Sie sich hier also für Schneeketten mit kleineren Kettengliedern entscheiden. Die Haftung auf schneebedeckten Untergrund ist meist nicht merkbar schlechter als bei solchen mit großen Kettengliedern. Zumal haben Schneeketten mit kleineren Gliedern den Vorteil, dass sie einen spürbar ruhigeren Lauf ermöglichen.
Für das Anlegen von Schneeketten kann es auf Grund der unterschiedlichen Kettentypen keine einheitliche Montageempfehlung geben. Vor Reiseantritt sollte dies unbedingt eingehend geübt werden. Weitere nützliche Utensilien, die mit ins Reisegepäck gehören, sind robuste Handschuhe, eine starke Taschen- oder Stirnlampe sowie eine widerstandsfähige Unterlage. Auch sollte mit der Montage nicht zu lange gewartet werden. Ansonsten riskieren Sie entweder, dass Sie gänzlich im Schnee stecken bleiben oder in den nächsten eisigen Straßengraben landen. Die erlaubte Maximalgeschwindigkeit von 50 km/h sollten Sie gleichfalls nicht überschreiten, sonst drohen hier Schäden an den Radkästen, Schneeketten und Reifen.
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