Autor: Redaktion LeasingTime.de
Das Fahren mit Licht hilft nicht nur, besser zu sehen, sondern auch besser gesehen zu werden. In Deutschland ist das Fahren mit Licht am Tag jedoch seit Jahren ein kontrovers diskutiertes Thema. Eine verpflichtende Regelung zum Einschalten der Beleuchtung bei Tageslicht gibt es nicht. In einigen europäischen Nachbarstaaten sieht dies hingegen ganz anders aus, wodurch es ratsam ist, sich vor Urlaubs- oder Geschäftsreisen über die jeweiligen Vorschriften zu informieren.
Jeder Autofahrer weiß, dass bei Dunkelheit und schlechter Sicht das Licht am Fahrzeug einzuschalten ist. Laut Straßenverkehrsordnung ist dies bei einsetzender Dämmerung, bei Dunkelheit oder dann, wenn die Sichtverhältnisse es erfordern, vorgeschrieben. Mit Standlicht allein darf nicht gefahren werden. Eine Vorschrift zum Fahren mit Licht auch während des Tages, bei ausreichenden natürlichen Lichtverhältnissen, gibt es nicht. Besonders in dunklen Alleen und Häuserschluchten sind Fahrzeuge mit Licht jedoch besser zu erkennen. Der Gegenverkehr kann zudem die Geschwindigkeit und Entfernung herannahender Fahrzeuge besser einschätzen. Mit dem Einschalten des Abblendlichts geht jedoch ein gewisser, sehr kleiner Mehrverbrauch einher, den viele Autofahrer als Argument gegen das Fahren mit Licht auch während des Tages anführen. Hauptscheinwerfer plus weitere Verbraucher wie Standlicht, Rückleuchten und Kennzeichenbeleuchtung, Instrumentenbeleuchtung und weitere Beleuchtungseinrichtungen des jeweiligen Fahrzeugs, verbrauchen schnell 150 Watt und mehr. Die Lichtmaschine muss diesen Bedarf decken, der Motor diese antreiben, hierdurch steigt der Treibstoffverbrauch. Hier kommen spezielle Tagfahrleuchten ins Spiel. Diese nach besonderen Vorschriften an der Fahrzeugfront angerachten Leuchten erhöhen die Sichtbarkeit des jeweiligen Fahrzeugs während des Tages. Da sie in der Regel mit LED-Technik ausgestattet sind und der Rest der Fahrzeugbeleuchtung nicht mit Strom versorgt werden muss, steigt der Treibstoffverbrauch kaum. Seit Anfang Februar 2011 müssen alle in Deutschland neu ausgelieferten PKW ab Werk mit Tagfahrleuchten versehen sein. Die Tagfahrleuchten schalten sich automatisch mit der Zündung ein und verlöschen automatisch beim Abstellen des Fahrzeugs. Eine praktische Sache. Jedoch sollten Sie daran denken, dass die Tagfahrleuchten keinesfalls das Einschalten der Fahrzeugbeleuchtung ersetzen, beispielsweise bei einsetzender Dämmerung, bei Dunkelheit und schlechter Sicht. Denken Sie auch daran, dass die Heckleuchten des eigenen Fahrzeugs nicht zusammen mit den Tagfahrleuchten brennen, Sie von hinten also möglicherweise schlecht zu sehen sind.
In zahlreichen europäischen und nichteuropäischen Nachbarstaaten besteht die Verpflichtung, auch tagsüber mit Licht zu fahren. Als Reisender in diesen Ländern sollten Sie sich strikt an die vorherrschenden Gesetze halten, da ansonsten oft empfindliche Strafen drohen. Im Folgenden erfahren Sie, in welchen Ländern Sie das Licht einschalten müssen, wo nicht und wo manchmal. Eine generelle „Pflicht zum Licht“, also zum Einschalten der Fahrzeugbeleuchtung auch am Tage, herrscht in folgenden Staaten (Stand Mitte 2017): Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Mazedonien, Montenegro, Norwegen, Polen, Schweden, in der Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien und in Tschechien. In Italien, Rumänien, Russland und Ungarn müssen Sie das Licht nur auf Autobahnen und außerhalb von Ortschaften einschalten. In Kroatien und Moldawien gelten wiederum Sonderregelungen. Hier ist das Abblendlicht auf allen Straßen nur in den Wintermonaten einzuschalten. In Kroatien ab dem letzten Sonntag im Oktober bis zum letzten Sonntag im März des folgenden Jahres. In Moldawien muss das Licht hingegen vom ersten Tag des Monats November eingeschaltet werden, die Lichtpflicht herrscht bis März des folgenden Jahres. Da sich die Gesetzeslage jedoch jederzeit ändern kann, sollten Sie generell vor der Abfahrt ins Ausland aktuelle Informationen über die jeweils geltenden Regelungen in den Reiseländern einholen.
Für Besitzer und Leasingnehmer neuerer Fahrzeuge wichtig zu wissen: In zahlreichen europäischen Nachbarstaaten ist das Fahren mit Abblendlicht verpflichtend, der Einsatz von Tagfahrleuchten ist nicht ausreichend, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. So ist zum Beispiel das Fahren mit Tagfahrlicht statt Abblendlicht in Italien und der Schweiz, sowie in den meisten skandinavischen Ländern erlaubt. In Norwegen muss jedoch ausdrücklich mit Abblendlicht gefahren werden. In anderen Staaten wird das Fahren mit Tagfahrleuchten statt Abblendlicht häufig toleriert, Autofahrer berichteten allerdings von vereinzelten Bußgeldern in Ländern wie Bosnien-Herzegowina, Litauen, Polen, Slowenien und Ungarn. Auch hier gilt wieder: Da sich Vorschriften regelmäßig ändern können, sollten vor Fahrtantritt aktuelle Infos eingeholt werden, etwa über eine Internet-Recherche. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, so benutzen Sie im Zweifel lieber das Abblendlicht, trotz eines etwaigen, kleinen Mehrverbrauchs an Kraftstoff.
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