Autor: Redaktion LeasingTime.de
Vereinfacht ausgedrückt, dient ein Lackschichtmessgerät vor allem dazu, Instandsetzungen nach Unfällen zu erkennen.
Zur Messung der Dicke der Lackschicht eines Fahrzeuges wird die Sonde des Lackschichtmessgerätes auf den Lack aufgelegt. Diese muss direkt den Lack berühren. Nun wird während der Messung in der Sonde des Messgerätes ein wechselndes Magnetfeld erzeugt. Dieses wird von dem Metall in unmittelbarer Nähe der Sonde, beim Kfz zumeist Stahlblech oder Aluminium, gestört. Anhand der Störung des Magnetfeldes, welches für den menschlichen Organismus nicht feststellbar ist, lässt sich der Abstand zwischen der Sonde und dem Metall sehr genau berechnen. Dieser Wert wird auf dem Display des Lackschichtdickenmessers angezeigt. Ursächlich für gröbere Unterschiede sind beispielsweise das Nachlackieren von Teilen der Karosserie und die Nutzung von Spachtelmasse. Die Genauigkeit liegt, je nach Güte des Gerätes, bei unter 2µm (Mikrometer). Dadurch lassen sich feinste Unterschiede im Lack der Karosserie nachweisen.
Bei einem Unfall werden die austauschbaren Teile wie die Stoßstangen oder gar die Kotflügel sowie die Türen ersetzt. Diese werden vom Werk als Rohling geliefert und die Werkstatt bringt diese zu einer Lackiererei, wo die jeweilige Wagenfarbe aufgetragen wird. Doch selbst der beste Lackierer ist meist nicht in der Lage, die Lackschichten in genau der Stärke aufzusprayen, wie bei einem Neufahrzeug ab Werk. Was bei einer Stoßstange noch nicht so problematisch ist, hat zum Beispiel bei einer Delle in einem Holm schon gravierendere Auswirkungen. Zumal dies Anzeichen für eine schwerwiegende, heftige Kollision sein können. Dieser Vorfall wird dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch weitere Schäden verursacht haben. Dieses vor einem Kauf zu wissen, ist entscheidend.
Ein anständiges und brauchbares Lackschichtmessgerät ist online schon unter ca. 300 Euro zu bekommen. Im Fachhandel liegt der Preis allerdings oft etwas höher. Es werden gerade online teilweise auch schon Geräte für unter 100 Euro angeboten. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da die angegebenen Toleranzen dieser Messgeräte oftmals im Bereich der typischen Lackschichtdicken liegen. Dadurch ist hier keine qualifizierte Messung im Bereich der Kfz-Technik möglich. In der Schiffstechnik, gerade im Bereich des Unterwasserschiffes, kann das schon wieder etwas anders aussehen. Wird das Messmittel „Lackschichtmessgerät“ also nur für einen einmaligen Gebrauchtwagenkauf benötigt, so kann es sicherlich sinnvoll und hilfreich sein, sich in einer befreundeten Kfz-Werkstatt ein solches Gerät auszuleihen.
Parallel werden, gerade zur Erkennung von gespachtelten Teilen am Fahrzeug, Magnete oder magnetische Karten angeboten. Diese eignen sich jedoch etwa für den Test an Stoßstangen gar nicht. Eine moderne, in Wagenfarbe lackierte Stoßstange ist in der Regel aus Kunststoff und damit für den Test mit einem Magneten nicht geeignet. Ein gutes Lackschichtmessgerät hingegen erkennt auch die Schichtdicke des Lackes bei einem Kunststoffträger.
Durch die zerstörungsfreie Prüfung der Lackdichte lässt sich schnell und einfach nachprüfen, ob der Lack an dieser Stelle original ist. Eine minimale Abweichung ist tolerierbar und kann fertigungsbedingt sein. Eine größere Abweichung hingegen deutet auf eine Ausbesserung hin. Hier sollte mit dem Verkäufer dann offen darüber gesprochen werden. Nicht auszuschließen, gerade bei Oldtimern, ist es, dass der vermeintliche Schaden dem Vorbesitzer nicht bekannt war und er diesen auch weder verursacht noch ausgebessert hat. Dann ist von einem Altschaden auszugehen. Zu guter Letzt muss jeder natürlich selbst entscheiden, in wie weit man der Sicherheit des Fahrzeuges noch traut und wie seriös der Verkäufer wirkt.
Generell lohnt sich die Anschaffung eines solchen Gerätes, wenn man häufiger ein gebrauchtes Fahrzeug kauft. Sehr gute Geräte sind zusätzlich noch kalibrierbar, womit auch nach Jahren noch ein aussagekräftiger Messwert ermittelt werden kann. Dieses ist unter Umständen sinnvoll für einen Gebrauchtwagenhändler, jedoch nicht zwangsläufig für Privatpersonen. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Handhabung intuitiv ist. Ebenso sollte sich die Batterie einfach und ohne Werkzeug wechseln lassen. Ist eine Kalibrierfunktion vorhanden, gibt es die Möglichkeit, eine Lackschicht als „Null“ zu hinterlegen. Nun wird das Fahrzeug an mehrere Stellen vermessen, es werden nur die Unterschiede angezeigt. Dies kann bei der Beurteilung der Ergebnisse hilfreich sein.
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