Autor: Redaktion LeasingTime.de
Ein zu hoher Spritverbrauch Ihres Motors kann durch Ihre Fahrweise bedingt sein, doch bei signifikant zu viel Kraftstoffverbrauch liegt meistens ein Defekt vor. Dieser ist oft nicht einfach zu ermitteln. Nötigenfalls muss der Wagen in die Werkstatt.
Auch ohne Defekt ändert sich natürlich der Verbrauch je nach Zuladung. Mehrere Insassen und viel Gepäck lassen ihn gegenüber der Fahrt mit nur einem Fahrer spürbar steigen, ein Dachgepäckträger und zu wenig Luft in den Reifen erhöhen ihn ebenfalls. Des Weiteren spielen die Fahrweise und die Fahrstrecke eine sehr erhebliche Rolle. Im Stadtverkehr bei viel „Stop & Go“ liegt der Verbrauch am höchsten, auf der Landstraße bei konstanten 90 bis 100 km/h besonders niedrig. Im Winter ist er etwas höher als im Sommer. Betroffen sind davon alle Motoren, bei Ottomotoren schwankt der Verbrauch etwas stärker als bei Dieselfahrzeugen. Durch eine vorausschauende, eher defensiv ausgerichtete Fahrweise können Sie als Fahrer den Verbrauch in einem gewissen Rahmen beeinflussen.
Sollte ein Defekt vorliegen, spüren Sie das am stark veränderten Verbrauch. Der Motor schluckt plötzlich deutlich mehr, obwohl Sie allein im Sommer und ohne Zuladung bei gemächlichen 90 km/h auf der Landstraße unterwegs sind. Manchmal ändert sich durch einen Defekt (etwa der Lambdasonde) der Verbrauch eher geringfügig, in anderen Fällen verbraucht Ihr Fahrzeug plötzlich fast doppelt so viel wie sonst. Das muss auffallen. Sie sollten nun umgehend die Ursache ermitteln. Kontrollieren Sie zunächst den Reifendruck (bis zu 30 % Mehrverbrauch bei zu niedrigem Druck) und schauen Sie auch nach möglicherweise losen Verkleidungsteilen in den Radhäusern oder unter dem Fahrzeug. Diese sind oft nicht zu sehen und verursachen auch keinen Lärm, aber viel mehr Verbrauch durch einen höheren Luftwiderstand. Nicht zuletzt kann ein stark verschmutzter Luftfilter den Spritdurst Ihres Motors erhöhen.
Wenn Sie die genannten Ursachen, eher einfachen Ursachen ausschließen oder beheben konnten und der Verbrauch immer noch viel zu hoch liegt, muss das Fahrzeug im Regelfall in die Werkstatt. Diese könnte folgende Ursachen finden:
Bremskolben defekt: Dadurch sitzt die Bremse fest, was durch den erhöhten Widerstand naturgemäß den Verbrauch stark erhöht.
Lager defekt: Alle Lager, auf denen Räder sowie Motor- und Getriebewellen laufen, führen bei einem Defekt zu einem höheren Verbrauch. Manchmal ist das auch zu hören (Mahl- und Schleifgeräusche).
Einspritzdüsen verstopft: Diesen Fehler können Sie selbst meist kaum diagnostizieren. Der Motor verfügt pro Zylinder über ein Einspritzventil (Injektor beim Diesel), das für den Kraftstoffnebel sorgt. Die Düsen verschmutzen im Laufe der Zeit, allmählich lässt dadurch die Effizienz des Motors nach. Er muss mehr „Sprit ziehen“, um noch die abgerufene Leistung zu bringen. Das Problem ist nicht allzu prekär, es lässt sich vergleichsweise kostengünstig in der Werkstatt beheben. In einigen Fällen genügt es, dem Kraftstoff spezielle Additive zuzugeben. Doch das sollte Ihre Werkstatt entscheiden, denn das Additiv muss für Ihr Fahrzeug freigegeben sein. Wenn es sich um hartnäckige Ablagerungen handelt, wird die Werkstatt die Einspritzdüsen zumeist ausbauen und reinigen.
Nebenaggregat defekt: Der Klimakompressor oder die Lichtmaschine können defekt sein, auch dann benötigt der Motor sehr viel mehr Kraft. Der Kompressor wird mit dem Einschalten mit einer Magnetkupplung via Keilriemen angetrieben, was einen erhöhten Widerstand für den Motor bedeutet. Der Klimabetrieb kann pro 100 km zwischen 0,5 bis 2,5 Liter Mehrverbrauch bedeuten. Wenn die Magnetkupplung defekt ist, wird der Kompressor nicht mehr abgeschaltet. Dadurch bleibt der erhöhte Widerstand permanent erhalten. Auch moderne Lichtmaschinen werden unter Last ausgekoppelt, doch diese Auskopplung kann versagen. Dann steigt ebenfalls der Verbrauch. Neben dem Magnetventil könnten ein Lager oder eine Riemenscheibe defekt sein. Das erschwert den Lauf des Aggregats, der Motor muss einen erhöhten Arbeitswiderstand bewältigen. Sollte es sich um solche Defekte handeln, hören Sie das manchmal auch bei laufenden Aggregaten durch ungewöhnlich, veränderte Geräusche.
Defekt an der elektronischen Motorsteuerung: Es könnte das Steuergerät defekt sein, auch könnte es von einem Sensor falsche Signale erhalten. Dann wird manchmal zu viel Kraftstoff eingespritzt.
Es gibt eher harmlose und selbst relativ schnell zu behebende Ursachen für einen zu hohen Verbrauch. In manchen Fällen müssen Sie allerdings mit dem Wagen in die Werkstatt. Die Reparatur ist auch deshalb wichtig, weil mit dem höheren Kraftstoffverbrauch ein erhöhter Verschleiß bestimmter Teile verbunden sein kann.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren:
https://www.leasingtime.de/blog/784-so-viel-kraftstoff-passt-in-den-tank-das-tankvolumen
https://www.leasingtime.de/blog/631-warum-autos-nicht-nur-kraftstoff-sondern-meist-auch-oel-verbrauchen
Allgemeines zum Leasing, Vor dem Leasing
Was genau Leasing ist, wie es funktioniert und, vor allem, welche Vor- und Nachteile man daraus als Privatperson oder Unternehmen zieht, möchten wir Ihnen im Folgenden so kurz wie möglich nahebringen. Speziell für das Autoleasing gelte...