Autor: Redaktion LeasingTime.de
Autohersteller locken im Zuge der Umweltprämie mit hohen Rabatten. Doch halten die Angebote wirklich, was sie versprechen?
Wer einen älteren Diesel sein eigen nennt und mit einem neuen Fahrzeug liebäugelt, hat derzeit die Qual der Wahl. Denn durch die so genannte Umweltprämie, auch Umstiegsprämie genannt, überbieten sich die Automobilhersteller schier gegenseitig durch hohe Bonuszahlungen beim Neuwagenkauf. Voraussetzung: Im Gegenzug wird ein Dieselfahrzeug der Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4 abgegeben. Bis zu 10.000 Euro etwa kann man sich bei Volkswagen sichern und auch Hersteller wie Opel, Audi, BMW oder Mercedes zahlen vierstellige Eurobeträge. Doch lohnt sich die Umweltprämie für jeden Autofahrer? Wir haben uns das Ganze einmal im Detail angesehen – und festgestellt: Nicht jedes Angebot ist wirklich so gut, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Zunächst einmal muss man sich eines klar machen: Wer die Umweltprämie nutzt, profitiert zwar von der vorab bekannten, fixen Prämie, erhält darüber hinaus aber kein Geld beziehungsweise keine Inzahlungnahme seines alten Diesels. Und dies völlig unabhängig davon, wie viel das eigene Auto theoretisch noch wert wäre. Ob es sich dabei um einen Golf Diesel aus den Achtziger Jahren mit 300.000 Kilometern oder um einen BMW 525d Baujahr 2006 handelt, spielt für die Umweltprämie keine Rolle. Hier gilt es also unbedingt abzuwägen, ob ein Eigenverkauf des Altautos nicht unter dem Strich deutlich attraktiver ist. Geht der Restwert dieses Fahrzeugs aufgrund hoher Laufleistung, des Alters oder des Gesamtzustands ohnehin bereits gegen Null, mag die Prämie eine mehr als dankenswerte Möglichkeit darstellen, das Auto noch gewinnbringend loszuwerden. Durchaus anders sieht es aber beispielsweise bei vielen Dieseln aus, die zumindest schon die Abgasnorm Euro-4 erfüllen. Solche Fahrzeuge, beispielsweise aus den Baujahren 2007 oder 2008, sind „erst“ rund zehn Jahre alt. Diese Autos – zumal wenn gut gepflegt – lassen sich oftmals noch sehr gut selbst auf dem Gebrauchtwagenmarkt verkaufen, nicht zuletzt auch ins europäische Ausland, in dem die Diesel-Thematik anders behandelt wird als hierzulande.
Hinzu kommt ein weiterer Aspekt: Wer als Neuwagenkäufer die Umweltprämie in Anspruch nimmt, wird vom Händler auch genau diese bekommen. Darüber hinaus gehende Rabatte und Prozente – beim Fahrzeugkauf selbst bei den Premiummarken längst eine absolute Selbstverständlichkeit – sind vermutlich kaum zu erwarten, da der Verkäufer auf die ja bereits relativ hohe Umweltprämie hinweisen wird. Da sich die typischerweise verhandelbaren Nachlässe je nach Marke, Fahrzeug und eigenem Geschick beim „Feilschen“ schnell im zweistelligen Prozentbereich bewegen, sollte auch hier mit spitzem Bleistift und kühlem Kopf nachgerechnet werden: Was ist günstiger – das alte Dieselfahrzeug selbst veräußern und beim Händler einen guten Preis für den Neuwagen verhandeln, oder aber die pauschale Umweltprämie kassieren.
Ist das Leasing eines Neufahrzeugs geplant, sollte man sogar besonders genau hinschauen. Zwar bieten einige Hersteller die Möglichkeit, die Umstiegsprämie auch mit einem Leasing zu kombinieren, also durch Abgeben des alten Fahrzeugs von dann entsprechend rabattierten monatlichen Leasingraten zu profitieren. Allerdings sind viele Leasing-Sonderaktionen, die unter dem Strich noch mehr Einsparmöglichkeiten bieten, nicht mit der Umstiegsprämie kombinierbar. Anders ausgedrückt: Ohne Umweltprämie sind die Leasingraten bei objektiver Betrachtung oft noch besser. Darüber hinaus gibt es für Leasing-Interessenten noch eine zusätzliche Möglichkeit, die sehr lukrativ sein kann: Wer sein Altfahrzeug privat oder an einen Händler verkauft, kann den entsprechenden Erlös als freiwillige Anzahlung beim Leasen nutzen und so die Monatsraten drücken. Auch diese Weise lassen sich dann auch für hochwertige Fahrzeuge oft erstaunlich günstige Raten realisieren.
Mit der Umweltprämie haben viele Automobilhersteller ein Umstiegsprogramm aufgelegt, das für Besitzer älterer Diesel durchaus seine Reize haben kann. Die hohen, zum Teil sogar sehr hohen Prämien wirken nachvollziehbarerweise verlockend. Um kein Geld zu verschenken, sollten allerdings speziell Autofahrer, sich für das Leasen eines neuen Fahrzeugs interessieren, genau durchrechnen, ob sich die Umweltprämie für ihren Einzelfall wirklich lohnt. Oft kann es günstiger sein, dass eigene Altfahrzeug selbst zu verkaufen, das erhaltene Geld aus dem Verkauf als Leasing-Anzahlung zu nehmen und so eine besonders niedrige monatliche Leasingrate zu erhalten. Unsere aktuellen Angebote und Schnäppchen finden Sie wie gewohnt auf unserem Portal LeasingTime.de. Gerne beraten wir Sie auch individuell rund um Ihr Wunsch-Leasing – wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Allgemeines zum Leasing, Vor dem Leasing
Was genau Leasing ist, wie es funktioniert und, vor allem, welche Vor- und Nachteile man daraus als Privatperson oder Unternehmen zieht, möchten wir Ihnen im Folgenden so kurz wie möglich nahebringen. Speziell für das Autoleasing gelte...